Referent: Hans-Jürgen Kuhn (https://www.boell.de/de/person/hans-juergen-kuhn)

Benötigt werden gesicherte Erkenntnisse über die kognitiven, sozialen und psychischen Auswirkungen der Pandemie

  • sozioökonomische Ursachen, Familie usw.
  • Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund
  • oder 5.000 Kinder in Willkommensgruppen
  • Was wissen wir denn wirklich? Keine empirischen Befunde nur Vermutungen.
  • nach Jahrgängen aufteilen und schauen, wo die Probleme und Lücken liegen, große Probleme eher in der 1. und 2. Klasse, da die grundlegenden Sachen nicht abgeschlossen sind
  • 9. und 10. Klassen haben auch Probleme gehabt, aber deutlich weniger und nicht so gravierend
  • soziale, psychische und physische Effekte, Gewalt in der Familie, Depressionen

Es ist eine gewagte Behauptung, dass Lehrer*innen wissen, was den Schüler*innen fehlt, wo die Lernlücken sind, was sich in den Familien abgespielt hat.

Diagnosebasierte, wissenschaftlich fundierte Förderkonzepte werden gebraucht und auf dieser Grundlage verbindliche zusätzliche Fördermaßnahmen!

  • Die Länder sollten sich darauf verständigen, gemeinsam VERBINDLICH die VERA-Tests auf den Beginn des Schuljahres 2021/22 zu verlegen und auf diese Weise eine Lernausgangslage für die Klassen 4 und 9 zu gewinnen.

Stark aus der Krise

  • Schüler*innen für die Zeit nach den Sommerferien vorbereiten
    Vielen Kindern fällt es ziemlich schwer, pünktlich wieder in der Schule anzukommen, sich wieder an den Rhythmus zu gewöhnen, auch das Soziale fehlt

Forderungen

  • Lernstandsmessungen intensivieren verbindlich für alle Klassenstufen nach dem Sommer, um Ausgangslage/Handlungserfordernisse zu erkennen – auch digital
  • Bereitstellung von Lernstandsanalysen und -diagnostik zur individuellen Förderung der Lernenden
  • Bilanzgespräche führen: Stärkung des Feedbacks zwischen Lehrenden, Lernenden und Eltern während des gesamten Lernprozesses (verbindlich mindestens zwei- bis dreimal im Jahr sollte es entsprechende strukturierte Gespräche geben, unabhängig von Notengebung)
  • Einsatz von zusätzlichem und unterstützendem Personal (z. B. Lehramtsanwärter*innen; Künstler*innen, Musiker*innen, Sport- und Schwimmtrainer*innen)
  • Ermutigung und Ermächtigung der Schulen zur eigenständigen Entwicklung von Konzepten, um Lernrückstände abzubauen und die Wiederholung von Schuljahren zu vermeiden; erforderliche finanzielle und personelle Ressourcen sind den Schulen bereitzustellen

Link

„Stark aus der Krise - Lernlücken schließen!“
https://www.boell.de/de/2021/03/16/stark-aus-der-krise-lernluecken-schliessen