Der Landeselternausschuss begrüßt die geplanten Maßnahmen zur Verbesserung der Lernerfolge. Die zahlreichen und unterschiedlichen bundesweiten Vergleichsarbeiten der vergangenen Jahre zeigen deutlich, dass Berliner Schüler_innen hier Defizite haben. Mehr Unterricht im Fach Deutsch und Fortbildungen, die u. a. das Interesse am Fach Mathematik wieder wecken und die Wissensvermittlung anregend gestalten, sind notwendige Schritte. Diese und die zahlreichen weiteren Maßnahmen decken sich auch mit Forderungen des Landeselternausschusses aus den letzten Jahren.
Die Maßnahmen dürfen aber nicht ausschließlich darauf ausgerichtet sein, die Testergebnisse in den diversen Vergleichstests und Lernstandserhebungen zu verbessern. Schlechte Ergebnissen müssen zu Verbesserungen für die Unterrichtsgestaltung führen. Ein reines „Teaching to the test“ ist zu vermeiden. Das erworbene Wissen ist nachhaltig zu sichern.
„Wir hoffen, dass die verpflichtenden Fortbildungen auch umgesetzt werden und die Inhalte in der Schulpraxis ankommen. Dazu müssen ausreichend Angebote vorhanden sein.“ so Norman Heise, Vorsitzender des Landeselternausschusses.
Für die Lehrkräfte an den Grundschulen sind die geplanten Maßnahmen nach Einschätzungen des LEAs mit Mehrarbeit verbunden. Mehr Unterricht, Teilnahme an Fortbildungen, Durchführen und Auswerten von Tests und Selbstevaluation, verbunden mit der Umsetzung der gewonnenen Erkenntnisse nach dem Motto „Von den Daten zu den Taten“, in einer ohnehin schon angespannten Fachkräftesituation, wird die Umsetzung der geplanten Maßnahmen nicht unbedingt erleichtern.
„Die Schülerinnen und Schüler, die jetzt an den Schulen sind, sind genauso vom Fachkräftemangel betroffen, wie die Lehrkräfte selbst. Das darf und soll kein Grund sein, die Qualitätsverbesserungen nicht durchzuführen. Wir fordern die Senatsverwaltung auf, gemeinsam mit den Lehrkräfteverbänden zu prüfen, wie die Lehrkräfte von außerunterrichtlichen Aufgaben noch stärker entlastet werden können, um die geplanten Ziele zu erreichen.“, so Heise weiter.
Neben den Lehrkräften sind die Eltern maßgeblich für den Schulerfolg ihrer Kinder verantwortlich. Die Stärkung der elterlichen Kompetenzen sind ein Ziel der Qualitätsmaßnahmen. Eltern müssen in die Lage versetzt werden, ihre Kinder beim Lernen zu unterstützen. Hierfür müssen entsprechende Angebote in Kooperation mit außerschulischen Partner_innen geschaffen werden. Bildungsnetzwerke und -verbünde sind entsprechend zu stärken und zu erweitern.
Alle geplanten Maßnahmen zielen momentan auf die Grundschule ab. Die Schüler_innen an den weiterführenden Schulen profitieren nicht von den Qualitätsverbesserungen. Im nächsten Schritt muss der Fokus auch auf dieses Schulen fallen.
Als Landeselternausschuss setzen wir uns auf einer eigenen Veranstaltung am 30.01.2019 mit dem Thema „Gute Schule“ auseinander (https://leaberlin.de/anmeldung-gute-schule). Das diese Veranstaltung ausgebucht ist, zeigt das große Interesse aller an Schule beteiligten Personen. Die Ergebnisse dieser Veranstaltung und die Qualitätsmaßnahmen der Senatsverwaltung werden im LEA vertiefend diskutiert werden.
Unter www.berlin.de/sen/bildung/unterricht/schulqualitaet/massnahmen werden die insgesamt 39 Maßnahmen ausführlicher vorgestellt.
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Lernstandserhebungen: Darstellung der Ist-Situation und der geplanten Erweiterungen
Alle Qualitätsmaßnahmen und Handlungsfelder in einer 12-seitigen Broschüre
Liste der Maßnahmen zur Steigerung der Lernergebnisse seite 2011/2012 und der geplanten Maßnahmen