Der Landeselternausschuss begrüßt die Einsetzung einer Qualitätskommission unter der Leitung von Prof. Dr. Köller ausdrücklich. Wir sehen in ihm einen anerkannten Experten, der bereits die Hamburger Bildungspolitik dahingehend beraten hat - ebenfalls im Rahmen einer Kommission - wie die Hamburger Schulen zu einem qualitativ besseren Mathematikunterricht kommen können.
Hamburg hat es mit diesen und weiteren schon früher begonnenen bildungspolitischen Steuerungsmaßnahmen geschafft, sich seit 2011 kontinuierlich weiterzuentwickeln und belegt heute im IQB-Bildungstrend einen soliden Platz im Mittelfeld.
Wir haben aus diesem Grund für den Landeselternausschuss die Mitarbeit an dieser Qualitätskommission zugesagt.
Unser Engagement im Landeselternausschuss wird durch den Willen getragen, die Berliner Schulen zu verbessern und insbesondere die gesellschaftlich relevante Entwicklung in Richtung einer Bildungssegregation aufzulösen! In den Grundschulen können für einen großen Teil der Kinder die Kerntechniken Lesen, Schreiben und Rechnen offensichtlich nicht mehr so ausreichend vermittelt werden, dass es zu entsprechenden Ergebnissen bei den bekannten Vergleichstests, wie VERA3, führt. Die Rückschlüsse, die VERA3 für die Unterrichtsentwicklung liefern soll, kommen bei einem Teil der Schüler_innen nicht an, was u.a. der Grund für das Nicht-Bestehen von Schulabschlüssen ist.
Prof. Dr. Köller stellt in seinen ersten Interviews zu der neu einberufenen Kommission klar, dass Berlin dieselben Herausforderungen hat, wie die anderen Bundesländer und insbesondere die Stadtstaaten, dass man sie aber angehen kann. Entscheidend ist, dass die Maßnahmen/Reformen/Veränderungen bei den Schüler_innen ankommen müssen, also in den Klassenzimmern und in allen Schulen! Wenn das die Zielvorgabe für die Arbeit der Qualitätskommission ist, dann sehen wir dieser Kommission positiv entgegen.
Ein weiterer Schritt, der darüber hinaus im Gespräch am Dienstagabend mit der Bildungsverwaltung vereinbart wurde, ist, den Austausch kontinuierlich zu intensivieren, indem die Vorstände des Landesschulbeirates und des Landeselternausschusses sich mindestens alle drei Monate mit Staatssekretärin Beate Stoffers und den Leitern der Abteilungen I und II der Bildungsverwaltung, Thomas Duveneck und Christian Blume, zu einem Gespräch treffen werden.
Unser geforderter „Krisengipfel“ wird von der Senatorin hingegen nicht einberufen. Begründet wird diese Entscheidung damit, dass man einen größeren Mehrwert in der nun einberufenen Qualitätskommission sieht.
Dies zur Kenntnis nehmend, behält sich der Landeselternausschuss als unabhängiges Gremium der Berliner Elternschaft vor, eigene Wege zu beschreiten, um zu der dringend notwendigen höheren Transparenz bei der Ermittlung der Ursachen für die Bildungskrise in Berlin zu gelangen.
Abschließend möchten wir klarstellen, dass wir zu keiner Zeit den Rücktritt von Senatorin Scheeres gefordert haben, sondern einzig deutlich machen wollten, dass es so nicht mehr weitergehen kann.
Mit der Benennung von Prof. Dr. Köller als Leiter einer Qualitätskommission ist für uns nun der erste richtige Schritt gemacht worden!