In ihrem gestrigen Brief an die Schulleitung hebt die SenBJF die erzwungene „Umverteilung“ schulischen Personals auf. Auf der einen Seite ermöglicht dies den Schulen, ihre Personalplanung bedarfsgerecht und eigenverantwortlich durchzuführen. Auf der anderen Seite bedeutet es für viele Schulen mit großer Personalnot, dass sie nicht wie versprochen nach den Sommerferien Unterstützung durch neues Personal erhalten werden.

Gerade in der pädagogischen Arbeit ist es sehr wichtig, dass auch das Arbeitsumfeld stimmt, man sich also bewusst für eine Schule entscheiden kann. Dieser Zustand ist durch das Schreiben wiederhergestellt. Der Schritt wird vielen Schulen helfen – nämlich überall dort, wo es Bewerber*innen gibt, die an dieser Schule arbeiten wollen.

Gleichzeitig werden einzelne Schulen und ganze Bezirke, in denen besonders starker Personalmangel herrscht, nun extrem kurzfristig in noch größere Personalnot geworfen. Ihnen ist die Aussicht auf eine sicher geglaubte Aufstockung des Personals nach den Sommerferien genommen. Auch an diesen Schulen haben Schüler*innen das Recht auf sehr gute Bildung und das Personal auf einen Arbeitsplatz, der nicht durch übermäßige Belastung krank macht. Hier muss schnell und konsequent nachgesteuert werden.

Bei einigen Schulen, die schon eine extrem geringe Personalausstattung haben, könnte durch diese Regelung - und damit verbunden keine Aussicht auf neues Personal - eine Abwärtsspirale in Gang gesetzt werden.

Der heutige Brief ist ein deutliches Signal des Richtungswechsels der Senatsspitze. Bei dem Versuch, Abwanderung zu vermeiden, dürfen Schulen in Not jedoch nicht hinten rüber fallen. Hier herrscht dringender Handlungsbedarf, der Weg ist noch offen, das Ziel ist klar, aber es fehlt an einer Route.

Welchen Plan haben Sie für die Schulen, die so sehr auf das umverteilte Personal gesetzt haben, Frau Senatorin?